Gestik und Mimik beim Vorstellungsgespräch

Wie schon gesagt: ein sympathisches Lächeln ist sehr wichtig für eine angenehme Gesprächsatmosphäre und wird in der Regel immer erwidert. Auch deine Körperhaltung, deine Gesten und dein Gesichtsausdruck sagen viel über dich aus. Mit gelegentlichem Kopfnicken, könntest du beispielsweise den Ausführungen deines Gesprächspartners zustimmen und so Interesse zeigen. Eine aufrechte, nicht zu lässige, Sitzhaltung signalisiert ebenfalls Gesprächsbereitschaft. Schlechten Eindruck hinterlässt du hingegen, indem du deine Arme vor der Brust verschränkst, oder ständig zu Boden blickst. Grundsätzlich gilt: Suche und halte Blickkontakt mit deinem Gegenüber, sei stets interessiert und freundlich, bleibe dabei jedoch ganz natürlich und du selbst!

Der Gesprächsverlauf beim Vorstellungsgespräch

Nachdem dich dein potentieller zukünftiger Arbeitgeber begrüsst hat, wird er dir höchstwahrscheinlich etwas zu Trinken anbieten. Nehme dieses Angebot ruhig an, denn so hast du zwischendurch die Gelegenheit – während du an deiner Tasse bzw. an deinem Glas nippst – nachzudenken und kleine Pausen zu überspielen. Dein gegenüber wird mit einer einfachen Einstiegsfrage das Gespräch beginnen: „Haben Sie gut zu uns hergefunden?“ ist der Klassiker, um die Atmosphäre ein wenig aufzulockern. Meistens präsentieren die Ausbilder nun kurz das Unternehmen und die Ausbildungsstelle. Im nächsten Teil, geht es dann „um die Wurst“: Sie werden dir Fragen zu deinem Berufswunsch, zu deiner Person, aber auch zu deinen Stärken und Schwächen stellen. Die Frage: „Warum haben Sie sich bei uns beworben“ kommt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, deswegen solltest du dir bereits im Vorfeld etwas Nettes zurechtgelegt haben. Du könntest beispielsweise erwähnen, dass du die Produkte der Firma gut findest, dass du den in der Stellenanzeige formulierten Anforderungen entsprichst oder dass du dich mit deren Firmenphilosophie sehr gut identifizieren kannst. Am Ende des Gesprächs wirst du in der Regel aufgefordert, deine eigenen Fragen zu stellen. Interessiere dich aber in erster Linie dafür, wie du dich in das Unternehmen einbringen könntest und erkundige dich nicht gleich nach deinem Gehalt, Urlaubstagen oder einem Firmenwagen. Du könntest beispielsweise fragen ob du unterschiedliche Abteilungen kennen lernen wirst, wie der Berufsschulunterricht organisiert ist oder ob du Weiterbildungsmöglichkeiten in Aussicht hättest. Bei der Verabschiedung nennt man dir meist einen Termin, bis zu dem dir die Entscheidung des Unternehmens mitgeteilt wird. Falls nicht, kannst du selbst nach einem Entscheidungstermin fragen.

Fragen beim Vorstellungsgespräch und was sie bedeuten

Die folgende Aufzählung soll dir einen Überblick geben, welche Fragen häufig in einem Vorstellungsgespräch auftauchen. Lies sie dir durch und finde heraus, was sie bedeuten. Im Anschluss könntest du dir überlegen, welche Antworten du dafür parat hättest.

Frage: Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?
Bedeutung: Dein Gesprächspartner versucht herauszufinden, ob du dich vorbereitet und dich über den Betrieb informiert hast. Zeige ihm, was du schon weißt und was du daran gut findest.

Frage: Was haben Sie bisher gemacht?
Bedeutung: Passen dein Lebenslauf und deine Interessen zu der Ausbildungsstelle? Außerdem testet dein Gegenüber, ob du dich interessant und verständlich darstellen kannst.

Frage: Welche Fähigkeiten bringen Sie für diesen Ausbildungsberuf mit?
Bedeutung: Mit dieser Frage soll geprüft werden, ob du dich umfassend über deinen Ausbildungsberuf informiert hast. Deinem Arbeitgeber ist es wichtig, dass du dir bewusst bist über die Anforderungen des Unternehmens an seine Mitarbeiter und du zudem deine Fähigkeiten realistisch einschätzen kannst.

Frage: Nennen Sie mir Ihre Stärken und Ihre Schwächen.
Bedeutung: Wie gut kennst du dich selbst? Lasse dich dabei nicht aus der Ruhe bringen und beantworte die Frage so, dass du in einem guten Licht dastehst. Bedenke: Nobody is perfect! Meistens will der oder die Interviewer/in nur testen ob du selbstsicher und gelassen mit der Situation umgehen kannst.

Frage: Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?
Bedeutung: Der oder die Interviewer/in möchte damit herausfinden, wie du dich von anderen Bewerbern und Bewerberinnen abhebst. Bei dieser Frage könntest du mit vorangegangenen Praktika, schulischen Leistungen etc. trumpfen. Gut macht sich in jedem Fall, wenn du betonst wie hoch deine Motivation ist.

Frage: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Bedeutung: Bei dieser Frage ist ein wenig Fingerspitzengefühl von Nöten. Denn nur die Aktivitäten, die in Zusammenhang mit dem Berufswunsch stehen sind hier von Interesse. „Abhängen“ und „Chillen“ kommen hier natürlich gar nicht gut. Bist du hingegen beispielsweise in einem Verein, treibst gerne Sport und unternimmst gerne etwas mit Freunden, spricht das dafür, dass du teamfähig, zielstrebig und kommunikativ bist.

Frage: Welches sind Ihre Lieblingsfächer in der Schule?
Bedeutung: Dein Gegenüber möchte prüfen, ob deine Berufswahl mit deinen Neigungen und Interessen aus der Schulzeit Übereinstimmung findet. Erwähne ruhig auch warum du dich für einen bestimmten Schulzweig (z.B. neusprachlich oder naturwissenschaftlich) entschieden hast und erzähle gegebenenfalls von freiwilligen Nachmittagswahlfächern, die dich interessiert haben.

Frage: Wie stellen Sie sich Ihre weitere berufliche Entwicklung vor?
Bedeutung: Eigentlich heißt das so viel wie: „Können wir längerfristig mit Ihrem Einsatz rechnen?“. Betone also, dass du dich natürlich sehr freuen würdest, wenn im Anschluss an deine Ausbildung eine Übernahme möglich wäre und du dich in diesem Unternehmen weiterbilden lassen könntest.

Wie lange auf Feedback warten nach dem Vorstellungsgespräch?

Nachdem du dich verabschiedet und die Tür hinter dir geschlossen hast, heißt es Abwarten und hoffen, dass es geklappt hat. Wenn du bis zu dem im Vorstellungsgespräch genannten Termin nicht Bescheid bekommen hast, solltest du telefonisch nachhaken. Warte damit allerdings nicht zu lange sonst könntest du den Anschein erwecken, es wäre dir nicht wichtig genug. In der Regel kannst du dich nach 3 Wochen über den aktuellen Stand des Bewerbungsverfahrens erkundigen.